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Südafrika: Epilog

Inzwischen bin ich wieder zwei Wochen in Deutschland. Irgendwie ist alles gleich, aber doch alles anders. Ich bewerte einige Dinge und Situationen völlig neu.

Noch vermag ich nicht zu sagen, ob das Restauswirkungen des Urlaubs sind oder ob sich allgemein was geändert hat.

Mein Umfeld kommt mir plötzlich gestresster, genervter und unzufriedener vor. Meine innere Ruhe ist nun nicht mehr nur ein Baum, sondern vielmehr habe ich das Gefühl, ich könnte die Zeit anhalten.

Ich habe so viel erlebt, dass ich wahrscheinlich noch die nächsten Jahre schwärmen kann.

Einiges war so einprägsam, dass es ein Teil von mir geworden ist.

Die Reise läuft noch immer wie ein Film an mir vorüber, ich finde mich dann an Plätzen wieder, wo ich mich hinsehne.

Ich glaube, ich bin süchtig nach Abenteuer. Süchtig nach Afrika. Süchtig nach Freiheit.

Süchtig nach … ich könnte so vieles aufführen.

 

Für all die, die meine Ausführungen nicht vollständig gelesen haben, möchte ich versuchen, das kurz zusammenzufassen.

 

Damit etwas gut wird, mich überhaupt interessiert, muss es mich begeistern.

Südafrika hat mich in diesen Punkten sofort überwältigt.

Die Dimensionen übertreffen jede Superlative. Die Vielfalt macht es schwer, alles zu begreifen und zu verstehen. Landschaften begeistern und überbieten sich in ihrer Schönheit von Kurve zu Kurve oder von Tag zu Tag. Überall will Neues entdeckt werden.

Die Neugier ist dein ständiger Begleiter und Beschützer.

Wir haben die 16 Tage genießen können. Nie haben wir uns unsicher gefühlt.

 

Aus der Sicht eines Fotografen würde ich heute manches anders machen. Aber vielleicht kann ich dem einen oder anderen ein paar Tipps geben. (Einfach kontaktieren)

 

Ein besonderes Highlight waren aber die Menschen, denen wir begegnet sind.

Herzlich, offen, voller Hoffnung und Zuversicht haben sie uns nachhaltig begeistert.

Lebensfreude und Wortwitz haben uns lustige Momente und Gespräche beschert.

Sie werfen aber auch Fragen zu Konflikten auf, mit denen man lernen muss umzugehen. Afrika ist eben nicht Europa ‒ und erst recht kein wohlbehüteter Sozialstaat wie Deutschland.

Zu gerne würde ich den einen oder anderen schmarotzenden Hartz IV Empfänger und Jammerlappen mal für eine Woche in eines der vielen Townships schicken, in der Hoffnung, dass sich etwas in seiner Denkweise ändert.

 

Wenn der Mietwagen nicht so teuer gewesen wäre, dann hätten wir ein 4WD gebucht. Dann wäre die Reiseroute ein wenig anders ausgefallen. Egal, kann man nicht ändern.

Ein wenig Pech hatten wir auch. Sanipass ‒ der 2.873 m über dem Meeresspiegel liegende Gebirgspass in den Drakensbergen zwischen dem Osten von Lesotho und Südafrika ist der höchste Pass des Landes ‒ fiel flach, weil wir sehr viel Zeit bei der Anreise verloren haben. (Einfach nachlesen)

Ebenso der Bungee-Sprung von der Storm River Bridge und ein Tauchgang mit dem weißen Hai.

 

Auch würden wir empfehlen, vier Wochen zu fahren, denn man lässt sonst vieles aus oder hat nicht die Zeit, alles so zu erkunden und zu erleben, wie man das vielleicht situativ gerne gemacht hätte.

 

Oudtshoorn würden wir zwei Tage besuchen wollen. Das Umland hat viel mehr zu bieten als nur die Cango Caves.

 

Besonders aber schmerzt, dass die Transkei nur Transitstrecke war. Landschaftlich ein Wunderwerk der Natur. Dort würde ich auch eine Woche verbringen können. Küsten ablaufen, durch das subtropische Klima von Port St. Johns wandern und vieles mehr.

 

Wir hatten am Ende knappe 4.500 Kilometer auf dem Tacho. Genug für 16 Tage. Das macht gerundet immerhin fast 300 km am Tag.

Saskia gebührt ein besonderer Dank, denn sie ist alles gefahren, da ich ja keinen Führerschein habe.

Super Sassi 🙂

 

Ich war der Map Guide, Reiseleiter und Beschützer. Einzig ein Fahrfehler auf der gesamten Strecke.

Nur mit Straßenkarten und Infos aus dem Reiseführer. Ein modernes Navigationsgerät nutzen wir nicht.

 

Was gibt es Fotografisches zu berichten?

 

Ich habe witzigerweise fast das an Bildern gemacht, was wir gefahren sind.

Geärgert hat mich, dass ich kein Stativ dabei hatte, weil ich nicht im Besitz eines solchen „Gustave“ bin. Ebenso empfehlen sich diverse Steckfilter sowie Polarisationsfilter.

Die Sonne steht mittags ungünstig. Die besten Bilder entstanden in den frühen Morgen oder Abendstunden.

Da ich nur im RAW-Format fotografiere, habe ich in summa 14 GB an Bildern verbraucht. Aussortiert habe ich gewaltig, um auf ein gutes Maß an Bildern für ein Fotobuch zu kommen.

Ausgearbeitet habe ich so 25 GB an Bilddaten erzeugt.

 

Und seht auch mal nachts in den Himmel. Sterne, soweit das Auge reicht. In einer unglaublichen Klarheit, wie ich sie selten gesehen habe.

 

Afrika, wir kommen wieder!

 

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