Gran Canaria

Gran Canaria – Tag 7 – „Mirador de Balcon“ und die „Cueva Pintada“ bei Galdar

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Mein erster Gedanke heute Morgen war einfach ein: „Wow!“

Der obligatorische Blick auf dem Fenster, bescherte sofort gute Laune.

Ich blickte in einen strahlend blauen Himmel.

Wie gestern angekündigt hat der „Familienrat“ sein OK gegeben für die Tour zum „Mirador de Balkon“ und der „Cueva Pintada“.

Da wir mit dem kleinen noch mal an den Strand möchten, entschließen wir uns, nochmals zum „Playa de los Amadores“ zu fahren.

Hier verweilen wir gemütlich zwei Stunden. Nach einem erfrischenden Milchshake führt uns der Weg wieder auf die GC 500 in Richtung „Mogán“.

Kurz hinter „Puerto de Mogán“ kreuzen wir erneut auf die GC 200 in Richtung „San Nicolas“.

Nach dem Passieren des Schildes „Fuente de Los Azule Jos“ machen wir halt an eine Aussichtsplattform.

Etienne schläft und Saskia wartet geschlagene 30 Minuten im Auto, während ich mal „kurz“ ein paar Fotos machen bin.

Ihre Geduld ist bisweilen eine ihrer großen Stärken. 🙂

Ich wechsle auf die andere Straßenseite. Dort angekommen laufe ich 10 Meter, und schon stehe ich vor einem massiven Gesteinsfeld, welches nicht nur total ausgewaschen ist, sondern auch durch sine Vielzahl von Farben hervorsticht. Mehrere Grüntöne, Kupferfarben, Rot, Türkies lassen den Felsblock in der Sonne schimmern.

Im oberen Bereich erhebt sich eine gut 40×40 Meter große grüne Gesteinschicht hervor, welche ich unbedingt fotografieren will.

Im unteren Bereich bilden Kalkschichten durch setzt mit massiven Gesteinsbrocken die Basis. Wasser hat sich hier Massiv seinen Weg gebahnt.

Der Lauf des Wassers ist gut zu erkennen. In einer kleinen Senke dümpelt ein wenig Wasser vor sich hin. Zwei ältere Herrschaften uns ein knutschendes Paar sind hier mit mir die einzigen Zeugen des Naturschauspiels.

Leider habe ich zu diesem Zeitpunkt nur mein Ultraweitwinkel auf der Kamera – und somit steht fest, dass ich höher steigen muss, um die Gewalt der Steine besser einfangen zu können.

Nur wie steige ich in den Berg ein? Direkt vor mir türmt sich eine unüberwindbare Steilwand auf. Keine Chance.

Recht daneben starte ich einen Versuch und muss kurze Zeit später aufgeben, da das Gestein beim Laufen so stark nachgibt, das ich Gefahr laufe wegzurutschen.

Was jetzt? Linke Seite? OK, denke ich, ist ein Versuch wert.

Der Weg führt in gut 60 % Steigung hinauf. Der Kalk zerbröselt in meinen Händen – kein Halt … was nun?

Ich hänge die Kamera nun um meine Schulter und fasse auf gestreckten Zehenspitzen nach oben. Ich habe festen Halt. So hangle ich mich sieben Meter den Fels hinauf.

Am Ende stoße ich auf festen Untergrund. Unter mir türmt ein gut fünf Meter tiefer Abgrund. Und ich stehe dort ohne Sicherung und frage mich in dem Augenblick, ob es das wert ist. Ohne wirklich weiter darüber nachzudenken, setze ich meinen Weg fort.

Mit ein paar Griffen im Gestein klettere ich immer weiter noch oben.

Nach vielleicht 2 Minuten erreiche ich ein kleines Plateau voller Kakteen.

Ich habe endlich festen Untergrund und springe über die Steine zu meinem Zeil. Inzwischen habe ich gute 10 Meter Höhenunterschied bewältigt.

Ich mache meine Bilder und mach mich dann auch sofort wieder auf den Rückweg.

Hoch ging leicht denke ich mir, während ich nach unten blicke. Mit der Kamera in der Hand kommst Du da nie wieder runter denke ich.

Ich überlege kurz und hänge die Kamera an einen Feldvorsprung. Ich lasse mich rückwärts hinunter. Meine Füße bekommen nur keinen Untergrund.

Ich hänge nun da und Blicke nach unten. Einen Meter neben mir erhebt sich das Gestein ein wenig. Mit dem rechten Fuß habe ich nun festen Stand im Fels.

Langsam setze ich die Hände nach, bis ich auf beiden Beinen fest stehe.

Ein griff und die Kamera hängt wieder an meiner Schulter. Beim Entlanghangeln an der Kante trete ich einige Steine in Bewegung die mit krachen und donnern unten aufschlagen.

Nach schweißtreibenden, schier endlosen fünf Minuten, bin ich wieder unten angelangt. An einem Stück J

Noch immer geht es weiter auf der GC 200. Meine avisierten 60 Minuten fahrt ab „Puerto de Mogán“ bis zum „Mirador de Balcon“ dauern dann aber doch ganze zwei Stunden. Der Ausblick entschädigt aber das lange fahren.

Über 200 Meter fallen hier die Klippen ins Meer hinab. Die starke Brandung hat hier einen fantastischen Küstenabschnitt geformt.

Wir genießen die Aussicht. Ich mache Bilder und erfreue mich wie ein Kind an der Funktion meines Politfilters.

Nach 30 Minuten geht es dann auf der GC 200 weiter in Richtung „Agaete“ wo wir dann auf die GC2 in Richtung „Galdar“ kreuzen.

In „Galdar“ kommen wir nun um ca 17.15 an. Ohne Probleme finden wir die „Cueva Pintada“.

Allerdings ist sie weit mehr als nur eine Höhle. Leider wurde das im Reiseführer nicht erwähnt. Somit fehlte uns die Zeit, um alles zu erkunden.

Unter http://www.cuevapintada.org kann man sich gut vorab informieren.

Vielmehr handelt es sich hier um ein archäologisches Zentrum. Es gibt 3D Multivisionsshows, Dokumentarfilme, natürlich die Wandmalereien – die man aber nur in einer „Klimakammer“ bewundern kann. Die antiken Behausungen liegen in einer Art Freilichtmuseum. Ein Stahlgerüst überdacht das ganze Arsenal und an allen Seiten Hänge Meterlange orangefarbene Stoffbahnen, die vor Sonnenlicht schützen. Im Inneren ist es angenehm kühl und luftig.

Der Bau wurde mit Fördermitteln der Eu und dem Land Spanien sowie einigen Trägern von Gran Canaria für über 6. Millionen Euro errichtet.

Wir waren sehr angetan, wie hier moderne Möglichkeiten der Kommunikation und Veranschaulichung umgesetzt worden sind.

Nach dem Besuch machten wie mehr durch Zufall noch Stopp in einer der ältesten Kneipen auf Gran Canaria, dem Ca Juancri.

Ein geniales Stück Geschichte kann man hier erleben. Mit meinen paar Brocken spanisch bestelle ich zwei Kaffe und ein Wasser.

In der Kneipe kann man vieles bewundern. Am interessanten ist aber die Flaschensammlung, die es zu bewundern gibt. Viele der hier gezeigten und liebevoll präsentierten Flaschen sind alte traditionelle Flaschen, wie es sie so gar nicht mehr gibt. Nostalgie pur.

An den hinteren Tischen wird eifrig Skat „gekloppt“ und am Tresen trifft man sich zum Bier oder Kaffee.

Die Stimmung ist grandios.

Auf dem Rückweg fahren wir weiter über die GC2 und kreuzen kurz vor Las Palmas auf die Umgehungsstraße GC3 in Richtung „Aero Puerto“. Von dort aus geht es dann wieder auf die GC1 in Richtung „Maspalomas“.

Um genau 20.07 erreichen wir unser Hotel. Der Tageskilometerstand zeigt 198 km – und wir haben somit einmal die Insel komplett umrundet.

GENIAL!!!!

Morgen lassen wir den letzten Tag ruhig angehen …

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